Stimmung im Fußball-Stadion – Für die Ohren nicht nur gut
Bei einem Besuch im Fußball-Stadion erwarten wir nicht nur ein gutes Spiel, sondern auch eine gute Stimmung. Fangesänge, Begeisterungs- und Verärgerungsrufe gehören genauso dazu wie Tröten und aufblasbare Klatschhilfen. Für das Gehör ist dies auf Dauer alles andere als harmlos. Im Jahr 2015 brachten es der HSV und Schalke nach Angabe der Fans in ihren Stadien auf gemessene 129 dB(A). Um eine Vorstellung davon zu haben, wie laut das wirklich ist, sind in der folgenden Abbildung die Schallpegel üblicher Alltagsgeräusche dargestellt.
(Quelle: Städtebauliche Lärmfibel 2013 (www.staedtebauliche-laermfibel.de))
Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass die Lärmbelastung für einen Zuschauer im Stadion im Durchschnitt bei 105 dB(A) liegt. Das entspricht in etwa einer lauten Disko oder einem Rockkonzert. Im Vergleich dazu besteht im Arbeitsschutz ab einem Expositionspegel von LEx,8h ≥ 85 dB(A) die Pflicht, Gehörschutz zu tragen. Bei einem Schallpegel von 105 dB(A) reichen 5 Minuten ohne Gehörschutz, um eine Gefahr für das Gehör zu sein.
Trotzdem gehen die meisten Besucher (auch Kinder) ohne Gehörschutz ins Stadion. Mögliche Folgen können eine unmittelbare Beeinträchtigung des Hörvermögens bis hin zu kurzfristiger Schwerhörigkeit sowie Tinnitus sein. Auch wenn diese Beeinträchtigungen nach kurzer Zeit wieder verschwinden, auf Dauer schädigen sie dennoch das Gehör. Ins Fußballstadion daher in Zukunft nur noch mit Gehörschutz, auch und gerade Kinder.